Book - Anatomy Of Human Embryos 1-8: Difference between revisions

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(The age determination of very young fruits)
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Ziemlich allgemein hatte man früher bei Altersbestimmungen junger Fmchte den Termin der muthmasslich entscheidenden Cohabitation als Ausgangspunkt der Berechnung gewählt, in concreten Fällen suchte man demnach auch diesen Termin möglichst genau zu bestimmen. Nachdem einmal durch die Arbeiten verschiedener Forscher, vor allem durch diejenigen Th. Bischoff's festgestellt war, dass der Austritt von Eiern aus dem Ovarium beim menschlichen Weib zur Zeit der Periode, oder kurz vor dieser geschieht, formulirte man zunächst die Annahme, dass das Ei, welches zur Zeit der Periode das Ovarium verlassen hat, während seines ganzen Weges durch die Tuben, ja selbst noch im Uterus befruchtungsfähig sei. Die Dauer des Verweilens des Eies in den Leitungswegen bestimmte demnach die Zeit, während welcher dieses Ei durch den später eingetretenen Samen zur Entwickelung gebracht werden konnte. Die für wissenschaftliche Zwecke schwer zu sammelnden Erfahrungen des täglichen Lebens schienen mit dieser Voraussetzung häufigen Widerspruch zu bieten. Jedenfalls war dieselbe nicht in Uebereinstimmung mit demjenigen, was wir über die Befruchtung thierischer Eier wissen. Vom Huhn ist seit ältester Zeit bekannt, dass das Treten durch den Hahn auf 8 — 10 Tage hinaus wirksam sich erweist, und es ist durch Coste '), sowie durch mich selbst'^) und durch Oellacher nachgewiesen, dass der Keim eines den Eileiter unbefruchtet durchwandernden Eies erheblich sich verändert. Coste hat ausdrücklich gezeigt, dass das Ei nach Verlassen der obersten Ab
 
 
Ziemlich allgemein hatte man früher bei Altersbestimmungen junger Fmchte den Termin der muthmasslich entscheidenden Cohabitation als Ausgangspunkt der Berechnung gewählt, in concreten Fällen suchte man demnach auch diesen Termin möglichst genau zu bestimmen. Nachdem einmal durch die Arbeiten verschiedener Forscher, vor allem durch diejenigen Th. Bischoff's festgestellt war, dass der Austritt von Eiern aus dem Ovarium beim menschlichen Weib zur Zeit der Periode, oder kurz vor dieser geschieht, formulirte man zunächst die Annahme, dass das Ei, welches zur Zeit der Periode das Ovarium verlassen hat, während seines ganzen Weges durch die Tuben, ja selbst noch im Uterus befruchtungsfähig sei. Die Dauer des Verweilens des Eies in den Leitungswegen bestimmte demnach die Zeit, während welcher dieses Ei durch den später eingetretenen Samen zur Entwickelung gebracht werden konnte. Die für wissenschaftliche Zwecke schwer zu sammelnden Erfahrungen des täglichen Lebens schienen mit dieser Voraussetzung häufigen Widerspruch zu bieten. Jedenfalls war dieselbe nicht in Uebereinstimmung mit demjenigen, was wir über die Befruchtung thierischer Eier wissen. Vom Huhn ist seit ältester Zeit bekannt, dass das Treten durch den Hahn auf 8 — 10 Tage hinaus wirksam sich erweist, und es ist durch Coste '), sowie durch mich selbst'^) und durch Oellacher nachgewiesen, dass der Keim eines den Eileiter unbefruchtet durchwandernden Eies erheblich sich verändert. Coste hat ausdrücklich gezeigt, dass das Ei nach Verlassen der obersten Abschnitte des Eileiters nicht mehr befruchtungsfähig ist. Ferner wissen wir durch die Arbeiten von Th. Bischoff und von Hensen, dass bei Säugethieren die Furchung im Eileiter abläuft, und dass je einem bestimmten Abschnitte des letzteren eine bestimmte Entwickelungsstufe entspricht. Damach erscheint es auch für den Menschen in hohem Grade unwahrscheinlich, dass das Ia wochenlang nach seinem Austritt aus dem Ovarium befruchtungs- und entwickelungsfähig bleiben soll, während aus der Erfahrung keinerlei Einwand gegen die wochenlange Lebensfähigkeit der in den Falten der Tubenampulle weilenden Spermatozoen sich erheben lässt.
 
 
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schnitte des Eileiters nicht mehr befruchtungsfähig ist. Ferner wissen wir durch die Arbeiten von Th. Bischoff und von Hensen, dass bei Säugethieren die Furchung im Eileiter abläuft, und dass je einem bestimmten Abschnitte des letzteren eine bestimmte Entwickelungsstufe entspricht. Damach erscheint es auch für den Menschen in hohem Grade unwahrscheinlich, dass das Ia wochenlang nach seinem Austritt aus dem Ovarium befruchtungs- und entwickelungsfähig bleiben soll, während aus der Erfahrung keinerlei Einwand gegen die wochenlange Lebensfähigkeit der in den Falten der Tubenampulle weilenden Spermatozoen sich erheben lässt.




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Ist die obige Darstellung richtig, dann ist die sicherste. Berechnung der Altersdauer junger menschlicher Embryonen die nach dem Eintrittstermin der zuletzt ausgebliebenen Periode. Der Zeit
Ist die obige Darstellung richtig, dann ist die sicherste. Berechnung der Altersdauer junger menschlicher Embryonen die nach dem Eintrittstermin der zuletzt ausgebliebenen Periode. Der Zeit punkt, in welchem Ei und Samen sich begegnet sind, fällt zwar vor jenen Termin, aber so lange wir den zwischen dem Platzen der FoUikel des Ovariums und dem Eintritt der Uterusblutung vorhandenen zeitüchen Zwischenraum nicht genau kennen, werden wir uns am besten an den Zeitpunkt halten, den wir überhaupt bestimmen können. Das wirkliche Alter der Embrj^onen, d. h. die Zeit, die zwischen der Eibefruchtung und der Ausstossung bez. dem Absterben verflossen ist, ist gleich zu setzen dem Zeitraum seit der ausgebhebenen Periode und einem unsicheren Zuschlage von vielleicht zwei bis drei Tagen.
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punkt, in welchem Ei und Samen sich begegnet sind, fällt zwar vor jenen Termin, aber so lange wir den zwischen dem Platzen der FoUikel des Ovariums und dem Eintritt der Uterusblutung vorhandenen zeitüchen Zwischenraum nicht genau kennen, werden wir uns am besten an den Zeitpunkt halten, den wir überhaupt bestimmen können. Das wirkliche Alter der Embrj^onen, d. h. die Zeit, die zwischen der Eibefruchtung und der Ausstossung bez. dem Absterben verflossen ist, ist gleich zu setzen dem Zeitraum seit der ausgebhebenen Periode und einem unsicheren Zuschlage von vielleicht zwei bis drei Tagen.




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Dass es auch Beobachtungen giebt, die mit obiger Voraussetzung nicht stimmen, zeigt u. A. der Fall von Hensen, in dem die Frau, welche den 3 — 3 V2 wöchentlichen Embryo ausstiess, drei Wochen vorher ihre Periode gehabt hatte. Es wird Sache der G3Tiäkologen sein an der Hand ihrer breiten Erfahrung zu prüfen, ob man bei Beurtheilung dieser Dinge mit der von Reichert angebahnten Auffassung ausreicht, oder ob Erweiterungen derselben nach der einen oder anderen Richtung nöthig sein werden.
Dass es auch Beobachtungen giebt, die mit obiger Voraussetzung nicht stimmen, zeigt u. A. der Fall von Hensen, in dem die Frau, welche den 3 — 3 V2 wöchentlichen Embryo ausstiess, drei Wochen vorher ihre Periode gehabt hatte. Es wird Sache der G3Tiäkologen sein an der Hand ihrer breiten Erfahrung zu prüfen, ob man bei Beurtheilung dieser Dinge mit der von Reichert angebahnten Auffassung ausreicht, oder ob Erweiterungen derselben nach der einen oder anderen Richtung nöthig sein werden.




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Die Altersbestimmung sehr junger Früchte

(The age determination of very young fruits)


Ziemlich allgemein hatte man früher bei Altersbestimmungen junger Fmchte den Termin der muthmasslich entscheidenden Cohabitation als Ausgangspunkt der Berechnung gewählt, in concreten Fällen suchte man demnach auch diesen Termin möglichst genau zu bestimmen. Nachdem einmal durch die Arbeiten verschiedener Forscher, vor allem durch diejenigen Th. Bischoff's festgestellt war, dass der Austritt von Eiern aus dem Ovarium beim menschlichen Weib zur Zeit der Periode, oder kurz vor dieser geschieht, formulirte man zunächst die Annahme, dass das Ei, welches zur Zeit der Periode das Ovarium verlassen hat, während seines ganzen Weges durch die Tuben, ja selbst noch im Uterus befruchtungsfähig sei. Die Dauer des Verweilens des Eies in den Leitungswegen bestimmte demnach die Zeit, während welcher dieses Ei durch den später eingetretenen Samen zur Entwickelung gebracht werden konnte. Die für wissenschaftliche Zwecke schwer zu sammelnden Erfahrungen des täglichen Lebens schienen mit dieser Voraussetzung häufigen Widerspruch zu bieten. Jedenfalls war dieselbe nicht in Uebereinstimmung mit demjenigen, was wir über die Befruchtung thierischer Eier wissen. Vom Huhn ist seit ältester Zeit bekannt, dass das Treten durch den Hahn auf 8 — 10 Tage hinaus wirksam sich erweist, und es ist durch Coste '), sowie durch mich selbst'^) und durch Oellacher nachgewiesen, dass der Keim eines den Eileiter unbefruchtet durchwandernden Eies erheblich sich verändert. Coste hat ausdrücklich gezeigt, dass das Ei nach Verlassen der obersten Abschnitte des Eileiters nicht mehr befruchtungsfähig ist. Ferner wissen wir durch die Arbeiten von Th. Bischoff und von Hensen, dass bei Säugethieren die Furchung im Eileiter abläuft, und dass je einem bestimmten Abschnitte des letzteren eine bestimmte Entwickelungsstufe entspricht. Damach erscheint es auch für den Menschen in hohem Grade unwahrscheinlich, dass das Ia wochenlang nach seinem Austritt aus dem Ovarium befruchtungs- und entwickelungsfähig bleiben soll, während aus der Erfahrung keinerlei Einwand gegen die wochenlange Lebensfähigkeit der in den Falten der Tubenampulle weilenden Spermatozoen sich erheben lässt.


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1) Coste, Hist. gen. etc. Bd. II. p. 76 u. f.


2) Monogr., Entw. d. Hühnchens. S. 14.


3) Oellacher, Zeitschrift f. wissenschaftl. Zool. XXII. die Veränderungen des unbefruchteten Keimes des Hühnereies im Eileiter.


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Nachdem nun Reichert in überzeugendster Weise dargethan hat, dass der Eintritt der periodischen Blutung nur den aufräumenden Schlussact einer Reihe von Vorgängen darstellt, welche dem befruchteten Ei die Stätte der Entwickelung zu schaffen hatten, und nachdem die anatomischen Arbeiten von Leopold bestätigt haben, dass die Uterusschleimhaut lange vor Eintritt der Periode stetig schwillt, steht die richtige Reihenfolge der Vorgänge wohl für jeden, der unbefangen urtheilt, ausser Zweifel. Nachdem in irgend einem Zeitpunkt der intermenstruellen Periode der Samen in die weiblichen Leitungswege gelangt und hier mit einem Theile seiner Elemente bis zur Ampulle vorgedrungen ist, wird von demselben das Ei erwartet, das vor dem Eintritt der zunächst zu erwartenden Periode das Ovarium verlässt. Im obersten Theile der Tuba erfolgt sonach die Befruchtung und ist diese erfolgt, so wird nun auch der Gang der Verändenmg im Uterus ein anderer, indem progressive an Stelle der regressiven treten, und die den letzteren entsprechende Blutung ausbleibt. Wie das Säugethier- und wie das Vogelei, so durchläuft sicherlich auch das menschliche seine Furchung während des Diu*chganges durch den Eileiter, und man wird kaum erwarten dürfen ein viel früheres Stadium als das von Reichert gesehene im Uterus aufzufinden.


Ist die obige Darstellung richtig, dann ist die sicherste. Berechnung der Altersdauer junger menschlicher Embryonen die nach dem Eintrittstermin der zuletzt ausgebliebenen Periode. Der Zeit punkt, in welchem Ei und Samen sich begegnet sind, fällt zwar vor jenen Termin, aber so lange wir den zwischen dem Platzen der FoUikel des Ovariums und dem Eintritt der Uterusblutung vorhandenen zeitüchen Zwischenraum nicht genau kennen, werden wir uns am besten an den Zeitpunkt halten, den wir überhaupt bestimmen können. Das wirkliche Alter der Embrj^onen, d. h. die Zeit, die zwischen der Eibefruchtung und der Ausstossung bez. dem Absterben verflossen ist, ist gleich zu setzen dem Zeitraum seit der ausgebhebenen Periode und einem unsicheren Zuschlage von vielleicht zwei bis drei Tagen. _________________________________

1) y. Leopold, Studien über die Uterusschlcimhaut im Archiv f. Gynäkologie. Bd. XI.


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Von den jüngsten bekannten Eiern ist das REiCHERT'sche 14 Tage, das von Breuss 10 Tage, das 1. von Allen Thomson 14 Tage, das SuRY-RoTH"sche wahrscheinlich auch 14 Tage nach Ausbleiben der Menses ausgestossen , bez. aus dem Uterus entnommen worden. Daraus wäre zu entnehmen, dass die ersten 4 — 5 Stadien auf die Zeit von 12 — 16 Tagen fallen und wahrscheinlich ziemlich rasch durchlaufen werden. VI. bis VHI. Stadium würde dann wohl auf die Tage 16 — 18 oder auf 2V2 Wochen, IX. und X. Stadium auf das Ende der dritten Woche und den Beginn der vierten zu setzen sein.


Dass es auch Beobachtungen giebt, die mit obiger Voraussetzung nicht stimmen, zeigt u. A. der Fall von Hensen, in dem die Frau, welche den 3 — 3 V2 wöchentlichen Embryo ausstiess, drei Wochen vorher ihre Periode gehabt hatte. Es wird Sache der G3Tiäkologen sein an der Hand ihrer breiten Erfahrung zu prüfen, ob man bei Beurtheilung dieser Dinge mit der von Reichert angebahnten Auffassung ausreicht, oder ob Erweiterungen derselben nach der einen oder anderen Richtung nöthig sein werden.



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